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Mona Lisa in Meiningen |
Elizabeth Hagedorn schöpft aus dem exzentrisch Vollen, um die florentinische Schönheit als eine Art Renaissance-Tosca zu fassen. Die Strahlkraft ihres glänzenden, ein wenig an Caterina Ligendza erinnernden Soprans findet im sardonischen Perlenhändler vom Erdem Baydar einen fetzigen Widerpart.
"Seine Frau Fiordalisa wurde von Elizabeth Hagedorn hilflos-entscheidungsschwach, wegen die Verletzung ihrer Gefühle äusserlich erstarrt dargestellt. Ihr runder, grosser Sopran besass Fülle und Elan."
"Mit Elizabeth Hagedorn steht ihm eine Mona Fiordilisa der absoluten Spitzenklasse zur Verfügung. Sie bewältigt nicht nur diese schwierige Partie auf höchstem gesanglichem Niveau, sondern erfüllt sie mit schauspielerischer Perfektion. Sie lebt diese vielschichtige Figur, erfüllt sie mit allen Seelenreaktionen, meistert die dramatischen Szenen mit einer makellos schön geführten Stimme, die bis in die Spitzentöne wohltönend klingt, ohne jemals zu forcieren. Wahrhaft eine Idealbesetzung, zu der man dem Haus nur gratulieren kann."
Vokal besitzt diese Produktion erfreulich hohes Niveau. In der Titelrolle kann Elizabeth Hagedorn ihren jugendlich-dramatischen Sopran sehr gut zur Geltung bringen; sie überzeugt mit leidenschaftlicher Hingabe und kühler Unnahbarkeit, findet für Leidenschaft, Sehnsucht und Begierde immer wieder plastische Töne.
Selbst in schier entmenschlichten Rasen der Mona Lisa, gegen das der Furor einer Klytemnästra oder einer Elektra fast ein moderates Singen wäre, bleibt die in jeder Hinsicht famose Elizabeth Hagedorn innerhalb der Grenzen des Wohllautes. Ihre sangliche und szenische Gestaltung der Furie Mona Lisa: unübertrefflich, tief beeindrückend.
In ihrem zentralen Liebesduett reichen Hans Georg Priese als Giovanni und Elizabeth Hagedorn als Mona Lisa in ihrer Kraftentfaltung an Tristan und Isolde heran, auf die Schillings hier wie in einem späten Echo zu antworten scheint.